Parodontitis: Ursache Nummer eins für vorzeitigen Zahnverlust

Neben der konservativen geschlossenen Parodontitistherapie bei Ihrer Zahnarztpraxis kann eine parodontalchirurgische Therapie zum Erhalt parodontal geschädigter Zähne notwendig sein. Hierzu zählen:

  • die offene Parodontitistherapie
  • die regenerative Parodontitistherapie
  • Rezessionsdeckungen mittels Schleimhauttransplanten.

Eine Parodontitis zählt zu den Hauptursachen von Zahnverlust bei erwachsenen Patienten. Sie ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats, die das Zahnfleisch, den Kieferknochen und die Haltefasern angreift. Die Folgen: Geht der Kieferknochen zurück, löst sich das Zahnfleisch vom Zahn und weicht ebenfalls zurück. Dabei entwickeln sich Zahnfleischtaschen, die sich schwierig reinigen lassen und einen idealen Nährboden für weitere, schädliche Bakterienansammlungen bilden. Wird die Parodontitis nicht behandelt, sind somit ansonsten völlig gesunde Zähne bedroht.

Typische Anzeigen einer Parodontitis: Das Zahnfleisch ist gerötet und geschwollen, es neigt bei Berührung zu rascher Blutung und es geht im Laufe der Zeit zurück, sodass die Zähne länger wirken.

Die offene Parodontitisbehandlung

Ab einer Zahnfleischtaschentiefe von rund 6 Millimetern kann bei einer Parodontitis ein kleiner chirurgischer Eingriff empfehlenswert sein, die so genannte offene Parodontitisbehandlung. Diese führen wir bei uns durch. Das Ziel ist es, die Zahnwurzeloberflächen gründlich unter Sicht zu reinigen und die Tiefe der Zahnfleischtaschen langfristig zu verringern. Wir verwenden für die Reinigung häufig einen speziellen Laser, mit dem wir die Zahnfleischtaschen schonender und schmerzärmer säubern können. So kann eine Parodontitis fast immer dauerhaft gestoppt werden.
» Unser Tipp: Da sich eine Parodontitis in fast allen Fällen aus einer lange unbehandelten Zahnfleischentzündung entwickelt, lassen Sie diese frühzeitig von Ihrem Zahnarzt behandeln. Die Entzündung kann dann in der Regel problemlos abklingen.

Gewebe-/Knochenaufbau

Ein Aufbau des Zahnhalteapparates kann durchgeführt werden, wenn dieser aufgrund der Parodontitis stark geschädigt wurde. Auf diese Weise beugen wir dem Verlust von Zähnen vor: Ist der Zahnhalteapparat nicht mehr ausreichend stabil, lockern sich die Zähne. Oft muss diese Behandlung in Verbindung mit einem Knochenaufbau erfolgen.

Ist eine Parodontitis weit fortgeschritten, sind Zahnfleisch und Knochen in der Regel mehr oder weniger stark zurückgegangen. Zum Wiederaufbau gibt es mit der gesteuerten Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration, kurz GTR) und dem gesteuerten Knochenaufbau (Guided Bone Regeneration, kurz GBR) sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Mit gut verträglichen Materialien (Gelform, Knochengranulaten, Membranen) können Weichgewebe und Knochen zum Wachstum angeregt werden. Je nach Patientensituation kann zwischen verschiedenen Methoden ausgewählt werden.

Zahnfleischtransplantation

Im Verlauf einer Parodontitis (oder eines altersbedingten bzw. nicht-entzündlichen Zahnfleischrückgangs) kann sich das Zahnfleisch so weit zurückbilden, dass die Zähne länger wirken und die Zahnhälse frei liegen. Viele empfinden dies als unästhetisch. Darüber hinaus sind die Zähne in der Regel temperaturempfindlich. Die empfindlichen Stellen können mit Schleimhauttransplantaten abgedeckt werden. Beim Gingivatransplantat beispielweise entnehmen wir Bindegewebe aus der Gaumen- oder Wangenschleimhaut und decken damit die freiliegenden Stellen ab. Mit dem freien Schleimhauttransplantat werden die freiliegenden Stellen nicht abgedeckt, sondern durch Gewebe (meist aus der Gaumen-, seltener aus der Wangenregion) ersetzt.
Nach der Heilungsphase können Sie anschließend wieder heiße oder kalte Speisen genießen – und Ihre Zähne wirken danach nicht mehr so lang.

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